Sich die komplette Unternehmens-IT im Do-It-Yourself-Verfahren aus Cloud-APIs zusammenklicken, das wär fein – das gelegentlich heraufbeschworene „Composable Enterprise“ wird aber auf absehbare Zeit ein frommer Wunsch bleiben.
Den Hype Cycle à la Gartner haben Schnittstellen, über die Entwickler auf Dienste in der Cloud zugreifen können, größtenteils hinter sich. Die besten dieser Services treiben längst jeden Tag essentielle Geschäftsprozesse an. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass Anwender nun keine Softwarelösungen mehr kaufen und sich ihre Business-Applikationen stattdessen aus unzähligen APIs und Microservices zusammenbauen, die eine ultimative und stufenlose Anpassung ermöglichen sollen.
Die meisten Käufer, auch die innovativen, machen in ihrer IT dann und nur dann DIY, wenn sie glauben, dass sie keine andere Wahl haben. APIs brauchen sie aus Sicht von „TechCrunch“-Gastautor David Lee vor allem, um mit möglichst geringem Aufwand Löcher zu stopfen und Lücken zu füllen – besonders disruptive Ausnahmen wie Uber bestätigen nur diese Regel. Es sind aber die wenigsten Firmen, die allerlei Funktionen auf eine vollkommen neue Art und Weise zusammensetzen, ohne die Risiken und Kosten der dafür nötigen Technik einzugehen.
Wozu das Rad neu erfinden?
Firmen, deren Kerngeschäft nicht das Bauen von Software ist, haben aus Sicht von Lee ganz andere Bedürfnisse – warum sollten sie sich eine CRM-Software selbst bauen und damit das Rad neu erfinden, wenn es solche Software für das Management von Kundenbeziehungen längst von verschiedenen Softwareherstellern in unterschiedlichen Facetten gibt? Die typische Beschaffungsstrategie von Unternehmen ist es stattdessen, auf eine technische Plattform zu standardisieren, die Löwenanteil ihrer Anforderungen am besten abdeckt.
Was jetzt nicht heißen soll, dass APIs für Softwarenutzer irrelevant sind – nur wird daraus ebenso wenig jemand eine Kern-Unternehmenssoftware daraus bauen wollen wie ein Auto aus lauter einzelnen Schrauben, Muttern und Kugellagern. Smarte Technologiekäufer tendierten in Richtung Cloud-Plattformen mit starken APIs, die eine Brücke zwischen dem „die geeignetste“ und dem „passt perfekt“ schlagen, so David Lee weiter. In seiner Firma werde zum Beispiel regelmäßig der Zugriff auf Daten zwecks Visualisierung in kundeneigenen Reporting-Dashboards angefragt (ein solches API hat auch Retarus schon für Kunden realisiert, BTW).
Anwender brauchen Komplettlösungen plus APIs
Während also Software-Entwickler eher diskrete APIs benötigen, brauchen Anwender – und das sind die meisten Unternehmen – eher eine Komplettlösung, die durch APIs ergänzt wird. Sicher werde es irgendwann auch eine Firma geben, die sich aus der API-Wundertüte eine wichtige Applikation zusammenbauen und das richtig gut machen werde. Aber solange sie das nicht routinemäßig tue, sei auch diese Firma noch kein „Composable Enterprise“. Von der API-Ökonomie könne man aber sehr wohl auch ohne diesen Wahn profitieren. Cloud-APIs seien der neueste Snack für die Software, die laut Conehead Marc Andreessen „die Welt aufisst“. Aber eben keine Komplettmahlzeit.
Auf die elementare Bedeutung von APIs für die Digitalisierung von (Geschäftsprozessen in) Unternehmen weist auch Konrad Krafft in einem Beitrag auf „techtag“ hin. „Moderne Software Systeme werden von Anfang an mit diesen API ausgestattet und ermöglichen damit eine einfache Vernetzung mit anderen Systemen“, schreibt der Experte. „Für eine Automatisierung der Kommunikation zwischen Systemen ist diese Vernetzung unumgänglich.“ In der Realität treffe man jedoch vielfach noch Systemlandschaften mit isolierten Datenquellsystemen, zahlreichen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen sowie undurchsichtigen Datenströmen an. Änderungen an solcher Infrastruktur führten zu hohen Anpassungs- und Abstimmungsaufwänden; neue Datenlieferanten ließen sich nur schwer integrieren. Zudem erfolge der Daten- und Informationsaustausch über lange Kommunikationswege, wodurch das Risiko für redundante oder gar widersprüchliche Daten steige.
Bestehende Systeme im Zuge der Digitalisierung ablösen
Unternehmen, die sich mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen, sollten laut Krafft sicherstellen, dass im Vorfeld relevante Fragen zu den Prozessen, die automatisiert werden sollen, gestellt wurden und alle Stakeholder mit im Boot sind. Auch könnten bestehende Systeme im Zuge der Digitalisierung abgelöst werden. Ob das möglich und sinnvoll sei, lasse sich am besten mit einer Analyse der bestehenden Prozesse, Applikationen und Schnittstellen herausfinden.
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