60% der Unternehmen in Deutschland sind der Meinung, dass sie nicht ausreichend gegen Datendiebstahl, Wirtschaftsspionage oder Sabotageakte geschützt sind, hat der Digitalverband BITKOM in einer Studie festgestellt. Befragt wurden 1074 Sicherheitsexperten aus den Unternehmen.
Der Studie zufolge hatten 51% aller Unternehmen in Deutschland innerhalb der vergangenen zwei Jahre digitale Wirtschaftsspionage, Sabotage oder Datendiebstahl zu beklagen. Der entstandene Schaden beläuft sich konservativen Berechnungen zufolge auf 51 Milliarden Euro pro Jahr.
Besonders betroffen: Automotive, Pharma und Banking
Am stärksten betroffen ist die Automobilindustrie. Hier waren 68% der Unternehmen Opfer digitaler Kriminalität. Es folgen die Chemie- und Pharma-Branche mit 66% sowie Banken und Versicherungen mit 60%. Häufige Verbrechen sind der Diebstahl von Hardware (28%), die Manipulation von Mitarbeitern, um an sensible Informationen zu kommen (19%), das Ausspähen sensibler Dokumente (17%) und der elektronischen Kommunikation (8%).
Täter aus den eigenen Reihen
Wie auch IBM im Cyber Security Intelligence Index 2015 stellt auch der BITKOM fest, dass die Angreifer oft aus den eigenen Reihen stammen. Die Zahlen ähneln sich: IBM diagnostiziert 55% der Täter als ehemalige oder aktuelle Mitarbeiter, der BITKOM beziffert diese Zahl auf 52%.
Laut BITKOM gewährleistet ein Notfallmanagement eine schnelle Reaktion im Krisenfall. Doch darüber verfügen nur 49% der Unternehmen in Deutschland. Und nur 52% der Befragten führt Schulungen der Mitarbeiter oder Sicherheitsüberprüfungen von Bewerbern durch.
Die Studie „Spionage, Sabotage und Datendiebstahl – Wirtschaftsschutz im digitalen Zeitalter“ ist beim BITKOM im PDF-Format abrufbar.
Als Mitglied im BITKOM beschäftigt sich Retarus schon lange intensiv mit den Themen IT-Sicherheit und Datenschutz und deren rechtlichen Anforderungen und Herausforderungen.