Das schreibt der Branchenverband Bitkom. 60 Prozent der Mittelständler surfen demnach mit 10 bis 50 Mbps (so schnell ist ein VSDL-50-Anschluss für Privatkunden!); lediglich sieben Prozent nutzen das Web mit mehr als 50 Mbps. Der Digitalverband hat dazu in einer repräsentativen Studie branchenübergreifend 1.108 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern befragt.
Technisch wäre meist mehr drin
Laut Bitkom nutzen viele Unternehmen das Internet mit geringeren Geschwindigkeiten als technisch möglich: Gemäß Breitbandatlas der Bundesregierung konnten Stand Ende 2015 mehr als zwei Drittel der Firmen an Gewerbestandorten auch ohne spezielle Business-Angebote wie Standleitungen oder Richtfunk mehr als 50 Megabit pro Sekunde Bandbreite buchen. „Die meisten Mittelständler sind im Internet auf der Kriechspur unterwegs“, beklagt Bernhard Rohleder. Als Hauptgrund dafür sieht der Bitkom-Hauptgeschäftsführer den in vielen mittelständischen Unternehmen noch niedrigen Digitalisierungsgrad.
Der Umfrage zufolge verwenden beispielsweise nur 30 Prozent der Unternehmen unter 500 Mitarbeitern Cloud-Lösungen. „Mit fortschreitender Digitalisierung und mit der Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle werden digitale Anwendungen wie Cloud Computing oder Big-Data-Analysen, Videokonferenzen oder Virtual Reality-Anwendungen auch in mittelständischen Unternehmen vermehrt zum Einsatz kommen müssen“, sagt Rohleder. „Wer am Internetzugang spart, spart definitiv an der falschen Stelle.“
Netze auch nutzen
Aus Sicht des Bitkom sollten auch kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) eine leistungsfähige Breitbandinfrastruktur vorhalten. Schließlich hätten die Netzbetreiber seit dem Jahr 2000 mehr als 170 Milliarden Euro für den Netzausbau ausgegeben. „Wenn wir die digitale Transformation voranbringen wollen, genügt die Infrastruktur allein nicht. Die Unternehmen müssen sie auch nutzen“, appelliert Rohleder.
Immerhin: Aktuelle Zahlen von Marktforschern lassen darauf hoffen, dass der deutsche Mittelstand seine “German Angst” vor Cloud-Computing mittlerweile überwunden hat – das sollte auch eine intensivere Breitbandnutzung mit sich bringen.
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P.S: Dobrindt legt Sonderförderprogramm auf
Nachtrag: Bundesminister Alexander Dobrindt hat heute mit den Mitgliedern der Netzallianz Digitales Deutschland vereinbart, alle Gewerbegebiete mit superschneller Glasfaser anzuschließen, die über den Markt keinen Zugang bekommen. Das BMVI startet dafür ein “Sonderförderprogramm Mittelstand” – mit Mitteln in Höhe von 350 Millionen Euro.