Die internationale Polizeibehörde Interpol warnt vor steigenden Ransomware-Attacken gegen Krankenhäuser und andere Institutionen des Gesundheitswesens, die aktuell an vorderster Front gegen die grassierende Covid-19-Pandemie kämpfen.
Obwohl einige Cybererpresserbanden erst im März publikumswirksam verlautbart hatten, sie würden angesichts der Coronakrise ihre Angriffe gegen die Healthcare-Branche aussetzen, konstatiert Interpols Cybercrime Threat Response Team aktuell das genaue Gegenteil: nämlich einen deutlichen Anstieg von Ransomware-Attacken auf zentrale Organisationen und Infrastruktur im Kampf gegen das Coronavirus. Interpol hat deswegen eine entsprechenden Warnhinweis („Purple Notice“) an seine 194 Mitgliedsstaaten herausgegeben.
„Krankenhäuser und medizinische Organisationen auf der ganzen Welt, die ununterbrochen daran arbeiten, das Wohlergehen der vom Coronavirus befallenen Menschen zu erhalten, sind zur Zielscheibe rücksichtsloser Cyberkrimineller geworden, die auf Kosten der kranken Patienten Profit machen wollen“, wird Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock in einer Pressemitteilung zitiert. Interpol stehe seinen Mitgliedsländern wie gehabt zur Seite und leiste jede erforderliche Hilfe, um sicherzustellen, dass lebenswichtige Gesundheitssysteme unangetastet blieben und die Kriminellen zur Rechenschaft gezogen würden, die sie im Visier hätten, so Stock weiter.
Auch bei den aktuellen Kampagnen verbreitet sich die Ransomware demnach vornehmlich über Phishing-E-Mails, die häufig einen besonders vertrauenswürdigen Absender oder eine besondere Dringlichkeit vortäuschen. Unternehmen und Organisationen können sich dagegen mit technischen Maßnahmen schützen. Gleichzeitig gilt es aber, immer wieder auch die Mitarbeiter entsprechend zu sensibilisieren und aufzuklären. Wir legen Ihnen dazu unseren neuen Anti-Phishing-Guide ans Herz, den sie kostenlos herunterladen und an Kollegen und Mitarbeiter verteilen können.