Deloitte hat ausgewählte Ergebnisse seiner „Global Mobile Consumer Survey 2017 – Mobile Evolution“ für den deutschen Markt veröffentlicht.
Für die Studie wurden im Juli dieses Jahres über 2000 deutsche Verbraucher online befragt, weltweit waren es mehr als 53.000 Teilnehmer.
Ein durchaus überraschendes Ergebnis: Mobile E-Mail wird weiterhin eifrig genutzt – von 43 Prozent der Befragten täglich – und bleibt damit ein wichtiger Kommunikationskanal. Sie dominiert im Business und Commerce-Umfeld; Deloitte rät in seinen abschließenden Handlungsoptionen auch explizit dazu, sie weiterhin „als primären Kanal für die mobile B2B-Kommunikation“ einzusetzen. Privat greifen Nutzer allerdings eher zu Messaging-Diensten wie WhatsApp und Social Networks.
Als „nicht zu retten“ tituliert Deloitte die SMS, weil sie „nur“ noch 16 Prozent der Teilnehmer täglich verwenden. Was freilich nichts daran ändert, dass SMS als GSM-Standard immer noch der einzige Weg ist, jedes Mobiltelefon zuverlässig zu erreichen. Eine interessante Frage wäre allerdings, welche Rolle SMS noch spiele würde, wenn die Mobilfunkanbieter in Deutschland mehr Daten fürs Geld anbieten würden …
Einige weitere Ergebnisse in hoffentlich nicht zu unbotmäßiger Kürze: „5G“ ist vorerst kein Thema für Consumer und wird sich auch absehbar kaum monetarisieren lassen – und das, obwohl vor allem jüngere Menschen mittlerweile durchaus auch längere Filme auf ihrem Smartphone anschauen (und immer mehr Videos damit aufnehmen). Virtual Reality ist – auch aufgrund des vorhandenen Hardware-Angebots noch weit von einem Massenphänomen entfernt und benötigt der Studie zufolge bereits neue Impulse.
Sprachassistenten werden intensiver diskutiert als genutzt – und wenn sie genutzt werden, dann meist ohne „künstliche Intelligenz“ dahinter. Die Vorteile von AI müssten erst noch vermittelt werden, um Verständnis für neue Anwendungen zu schaffen, heißt es weiter. Insgesamt bleibe die Entwicklungsdynamik innerhalb der Mobilfunkbranche hoch, erreiche aber nicht mehr das Niveau vergangener Jahre. Und auch wenn die Abhängigkeit der Hardwarebranche vom Smartphone immer weiter zunehme – für schnelle Replacements mangele es den Geräten an innovativen Features.