{"id":3563,"date":"2016-08-05T15:59:03","date_gmt":"2016-08-05T13:59:03","guid":{"rendered":"https:\/\/www.retarus.com\/blog\/de\/?p=3563"},"modified":"2021-01-27T09:23:14","modified_gmt":"2021-01-27T08:23:14","slug":"cloud-washing-oder-software-as-a-service-ist-relativ","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.retarus.com\/blog\/de\/cloud-washing-oder-software-as-a-service-ist-relativ\/","title":{"rendered":"Cloud Washing oder Software-as-a-Service ist relativ"},"content":{"rendered":"
Auch wenn \u00fcberall Cloud draufsteht, gibt es Software in Wirklichkeit nur selten as-a-Service. Das ist ein zentrales Ergebnis einer aktuellen Studie von PwC.<\/p>\n
“Cloud washing (also spelled cloudwashing) is the purposeful and sometimes deceptive attempt by a vendor to rebrand an old product or service by associating the buzzword ‘cloud’ with it”,<\/span><\/p><\/blockquote>\n
schrieb Margaret Rouse<\/span><\/a><\/span> im August 2011. Seither ist noch jede Menge schmutzige Cloud-W\u00e4sche gewaschen worden. Tatsache bleibt aber auch 2016, dass Software in den wenigsten F\u00e4llen wirklich im Delivery-Modell Cloud angeboten und bezogen wird.<\/p>\n
PwC hat gerade seine Studie \u201ePwC Global 100 Software Leaders\u201c ver\u00f6ffentlicht. Unter den Top Ten der Softwarehersteller nach Umsatz ist nur ein Unternehmen, n\u00e4mlich Salesforce, das ausschlie\u00dflich Software- und Platform-as-a-Service (SaaS, PaaS) anbietet. Addiert man bei den neun anderen Anbietern deren SaaS- und PaaS-Erl\u00f6se, dann machen die jeweils nur einen einstelligen Anteil ihrer gesamten Software-Einnahmen aus. Bei den drei gr\u00f6\u00dften \u2013 Microsoft, Oracle und IBM \u2013 sind es gerade einmal vier Prozent.<\/p>\n
Der Cloud-Anteil am Umsatz ist noch sehr \u00fcberschaubar<\/h2>\n
Das der Studie zugrundeliegende Zahlenmaterial stammt zwar schon von Ende 2014, wie \u201eGeekWire\u201c in einer Zusammenfassung<\/a> anmerkt. \u201eIch denke aber, dass die von uns identifizierten breiteren Trends bis heute anhalten\u201c, kommentiert Raman Chitkara, Global Technology Industry Leader bei PwC.<\/p>\n
Weitere Anbieter, denen PwC in der Studie noch eine nennenswerte SaaS- oder PaaS-Pr\u00e4senz zubilligt, sind Intuit (46 Prozent), Adobe Systems (23 Prozent), Cisco Systems (35 Prozent), Citrix (27 Prozent) sowie quasi naturgem\u00e4\u00df Google (85 Prozent). In den Top 50 gab es kein weiteres Unternehmen mit 100 Prozent SaaS- oder PaaS-Umsatz, einzig ADP kam mit 93 Prozent noch halbwegs in die N\u00e4he. Im Mittel machten die 50 gr\u00f6\u00dften Softwarefirmen zw\u00f6lf Prozent von ihrem Umsatz mit \u201eCloud\u201c.<\/p>\n
<\/a><\/p>\n
Ein allgemeineres Zahlenspiel zeigt weiter, dass die zehn gr\u00f6\u00dften Softwarefirmen zusammen 45 Prozent der gesamten Erl\u00f6se erzielen \u2013 die Software-Einnahmen von Microsoft, Oracle, IBM, SAP, Symantec, EMC, VMware, HP, Salesforce und Intuit summieren sich auf 171,7 Milliarden Dollar; das Gesamtvolumen des weltweiten Softwaremarkts taxiert PwC auf 385,3 Milliarden USD. Und: Alle Softwareriesen mit Ausnahme von SAP sitzen in den USA. Die vollst\u00e4ndige Studie kann man bei PwC als PDF herunterladen<\/a>.<\/p>\n
Auch in Europa dominieren die US-Riesen<\/h2>\n
In puncto US-Dominanz lohnt sich heute auch ein Blick in die Online-Ausgabe des \u201eWall Street Journal\u201c. Dort kann man nachlesen, dass der Markt f\u00fcr Public-Cloud-Infrastruktur in Europa<\/a> vor allem von vier Unternehmen aus den USA dominiert wird \u2013 Amazon, Microsoft (dieses Duo f\u00fchrt auch den aktuellen Magischen Quadranten von Gartner zu Cloud-IaaS<\/a> an), Google und IBM. Sie kamen 2015 laut Z\u00e4hlung der Marktforscher von IDC zusammen auf 40 Prozent Market Share und haben ihre Ums\u00e4tze in der Region binnen drei Jahren nahezu verdreifacht. Europ\u00e4ische Anbieter legten im gleichen Zeitraum \u201enur\u201c um 86 Prozent zu.<\/p>\n
Die Cloud-Riesen aus den Vereinigten Staaten haben mithin weniger stark unter den Enth\u00fcllungen von Edward Snowden gelitten als viele Beobachter erwartet hatten. Die europ\u00e4ischen Marktbegleiter haben es im Gegenzug nicht verstanden, aus dem zwischenzeitlichen Vertrauensverlust nachhaltig Kapital zu schlagen.<\/p>\n
Ihre Bem\u00fchungen haben die US-Konzerne wiederum mit deutlich h\u00f6heren Investitionen in unter anderem neue Rechenzentren auf dem Alten Kontinent gekontert \u2013 und ernten nun die Fr\u00fcchte ihrer \u00fcberlegenen Skalierbarkeit. \u201eEs l\u00e4uft letztlich auf die Gr\u00f6\u00dfe, Wirtschaftlichkeit und Automatisierung dieser gro\u00dfen Player hinaus\u201c, sagt Jack Sepple, Senior Managing Director of Cloud Computing bei der Beratungsfirma Accenture. \u201eLokale Anbieter k\u00f6nnen da nur schwer mithalten.\u201c<\/p>\n