{"id":741,"date":"2015-09-03T18:06:09","date_gmt":"2015-09-03T16:06:09","guid":{"rendered":"https:\/\/www.retarus.com\/blog\/de\/?p=741"},"modified":"2022-08-16T10:50:16","modified_gmt":"2022-08-16T08:50:16","slug":"ceo-fraud-betrueger-die-sich-als-chef-ausgeben","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.retarus.com\/blog\/de\/ceo-fraud-betrueger-die-sich-als-chef-ausgeben\/","title":{"rendered":"CEO Fraud: Betr\u00fcger, die sich als Chef ausgeben"},"content":{"rendered":"
Seit einiger Zeit machen E-Mails Schlagzeilen<\/a>, in denen sich Betr\u00fcger als Chef eines Unternehmens ausgeben und hohe Zahlungen auf ausl\u00e4ndische Konten veranlassen wollen. Die Betr\u00fcger betreiben offenbar einigen Aufwand und recherchieren Namen und E-Mail-Adressen des Firmenchefs sowie von Personen, die zu solchen Zahlungen berechtigt sein k\u00f6nnen.<\/p>\n Im Rahmen des Social Engineering<\/a> w\u00e4gen sie auch die jeweilige Unternehmensgr\u00f6\u00dfe ab und passen die H\u00f6he und den Anlass der Zahlung daran an. Auto-Reply-Mails mit Abwesenheitsmeldungen kommen den Betr\u00fcgern bei ihrer Masche in der Urlaubszeit entgegen. Um herauszufinden, wer im Urlaub ist, gen\u00fcgt es, ein paar harmlose E-Mails abzusetzen und auf die Antwort zu warten. Ist der Chef nicht im Haus, wird nicht pers\u00f6nlich zur\u00fcckgefragt und die Wahrscheinlichkeit einer problemlosen \u00dcberweisung liegt h\u00f6her, so das Kalk\u00fcl. Welcher Angestellte m\u00f6chte den Boss schon im Urlaub behelligen?<\/p>\n In einem aktuellen Fall<\/a> h\u00e4tte ein Unternehmen aus Deutschland beinahe elf Millionen Euro verloren. Doch CEO Fraud ist nicht nur in Deutschland ein Ph\u00e4nomen. So warnt zu Beispiel neben der Bayerischen Polizei<\/a> auch der Handels- und Industrieverein des Schweizer Kantons Bern. Auch amerikanische Unternehmen<\/a> sind vor der Betrugsmasche nicht gefeit. Medien berichten<\/a> in einem Fall von \u00fcber 40 Millionen Dollar Verlust.<\/p>\n Neben erh\u00f6hter Aufmerksamkeit im Umgang mit E-Mails, in denen es um Zahlungsanweisungen \u2013 zum Teil von sehr hohen Summen \u2013 geht, helfen klare, transparente Regeln im Unternehmen. In den meisten F\u00e4llen sch\u00fctzt schon der Blick auf die Reply-to-Adresse in der E-Mail. Diese stimmt in der Regel nicht mit der richtigen Adresse des Gesch\u00e4ftsf\u00fchrers oder des die Zahlung veranlassenden vermeintlichen Managers \u00fcberein, sondern verweist auf ein Postfach irgendeines Freemail-Anbieters. Auch die in der E-Mail verwendete Sprache kann ein Indiz auf einen Betr\u00fcger sein. In unserem Beispiel (siehe unten) wurden die S\u00e4tze offenkundig durch eine \u2013 schlechte \u2013 \u00dcbersetzungssoftware geschickt.<\/p>\n Die Bayerische Polizei r\u00e4t au\u00dferdem, f\u00fcr klare und transparente Regeln zu sorgen, um sich zu sch\u00fctzen. Demnach sollten H\u00f6chstgrenzen f\u00fcr \u00dcberweisungen festgelegt werden. Weiterhin m\u00fcssten feste Vorgehensweisen f\u00fcr derartige Entscheidungen und relevante Vorg\u00e4nge (z. B. Gesch\u00e4ftspartner \u00e4ndert seine Kontonummer) festgelegt werden. Interne Abl\u00e4ufe sollten vertraulich gehalten werden und nicht nach au\u00dfen gelangen.<\/p>\n Experten raten, im Fall eines Betrugsversuchs, im Unternehmen alle zu Zahlungen berechtigten Mitarbeiter sowie den gesamten F\u00fchrungskreis zu warnen, Anzeige bei der Polizei zu erstatten und nicht weiter auf eine derartige E-Mail zu reagieren. Doch wie agieren CEO Fraudster eigentlich, wenn ein CFO antwortet und vorgibt, zu glauben, er kommuniziere mit seinem Chef? Lesen Sie im Folgenden einen realen E-Mail-Dialog mit einem CEO Fraudster (die Namen der Beteiligten sind unkenntlich gemacht).<\/p>\n <\/a><\/p>\n Wer an dieser Stelle die \u00dcberweisung veranlasst, hat verloren. Nur mit Gl\u00fcck hat ein international t\u00e4tiges Unternehmen aus dem Landkreis M\u00fcnchen eine bereits \u00fcberwiesene Million Euro aus China zur\u00fcckholen k\u00f6nnen<\/a>.<\/p>\n <\/a><\/p>\n Sp\u00e4testens bei Formulierungen wie \u201emailen Sie mir die Zahlungsbest\u00e4tigung Schlupf getan\u201c sollte der Angeschriebene hellh\u00f6rig werden.<\/p>\nBetr\u00fcger betreiben Social Engineering<\/h3>\n
Teils hohe Verluste<\/h3>\n
Genau hinsehen<\/h3>\n
Transparente Strukturen sch\u00fctzen<\/h3>\n
Dialog mit einem CEO Fraudster \u2013 wie 43.800 Euro nicht \u00fcberwiesen wurden<\/h3>\n